Clockwork Orange
Anthony Burgess
Jeder kennt den Film – wer kennt das Buch?
Die Neuübersetzung von Erich Blumenthal ist eine bolschige Radost. Blumenthal, der ja auch alle David Foster Wallace Schriften in’s Deutsche transzendierte, taucht hier tief in die Nadsat Sprache, ein Idiom, amalgamiert aus Russisch, Englisch und alten Cockney-Elementen. Rasskass kupittieren!
Clockwork Orange
Klett-Cotta 2013, 352 Seiten
übersetzt von Ulrich Blumenbach
ISBN 978-3-608-93990-3
A Clockwork Orange
Film
Regie: Stanley Kubrick
Drehbuch: Stanley Kubrick
Produktion: Stanley Kubrick
Musik: Wendy Carlos
Kamera: John Alcott
Schnitt: Bill Butler
Produktionsland: Großbritannien
Originalsprache: Englisch
Erscheinungsjahr: 1971
Länge: 131 Minuten
Altersfreigabe: FSK 16 (früher 18)
Das hier ist Wasser
David Foster Wallace
David Foster Wallace zeigt in dieser kurzen Rede mit einfachen Worten, was es heißt, Denken zu lernen und erwachsen zu sein. Eine frappierende Weisheit, eine entwaffnende Moral und ein Aufruf zu mehr Empathie.
Ein tolles kleines Buch, das ich Allen empfehlen kann.
Es hat das Potential, die Welt zu verbessern.
Originaltitel: This Is Water
Aus dem amerikanischen Englisch von Ulrich Blumenbach
ISBN: 978-3-462-04418-8
Unendlicher Spass
David Foster Wallace
1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
Nicht allein der schiere Umfang, sondern vor allem die Sprachmächtigkeit, die ungeheure Themenvielfalt, die treffsichere Gesellschaftskritik, die scharfe Analyse sowie der Humor machen diesen kurz vor der Jahrtausendwende erschienenen Roman zum Meilenstein der internationalen Gegenwartsliteratur. Ungeheuerlich, maßlos, bewusstseinsverändernd.
Ich habe das Buch auf dem Telefon gelesen und war sehr froh, nur das inhaltliche Gewicht mit mir rumzuschleppen, flink zu den teilweise unendlichen Anmerkungen zu hüpfen und die vielen Fachwörter gleich im integrierten Lexikon nachzuschlagen.
Achtung – hat man das Buch gelesen, fällt man in eine grosse Konkavität!
Originaltitel: Infinite Jest
Übersetzung: Ulrich Blumenbach
ISBN: 978-3-499-24957-0
Seiten: 1552
Gewicht: 1050 g
Der Wolkenatlas
David Mitchell
Sechs Lebenswege, die sich unmöglich kreuzen können: darunter ein amerikanischer Anwalt, der um 1850 Ozeanien erforscht, ein britischer Komponist, der 1931 vor seinen Gläubigern nach Belgien flieht, und ein koreanischer Klon, der in der Zukunft wegen des Verbrechens angeklagt wird, ein Mensch sein zu wollen. Und dennoch sind diese Geschichten miteinander verwoben. Mitchells originelle Menschheitsgeschichte katapultiert den Leser durch Räume, Zeiten, Genres und Erzählstile und liest sich dabei so leicht und fesselnd wie ein Abenteuerroman. „David Mitchell nimmt den Leser mit auf eine literarische Achterbahnfahrt. Und man wünscht sich, diese Reise möge nie enden.“ (A.S. Byatt)
Originalausgabe: Cloud Atlas
Sceptre, London 2004
Der Wolkenatlas
Übersetzung: Volker Oldenburg
Rowohlt Verlag, Reinbek 2006
Der Film
Nicht sehenswert hingegen ist die überproduzierte Verfilmung aus dem Jahr 2012. Die US-Amerikaner Lana und Andy Wachowski und der Deutsche Tom Tykwer schrieben gemeinsam das Drehbuch und führten Regie.
Ein neuer Fall für Detektivin Carla Fuchs
Sharon Lee
Samisdat Krimi von Sharon Lee
Das Psychogramm einer Werbeagentur –
präzise beobachtet – die Ähnlichkeiten mit realen Personen ist frappant. Das ebook hat mich köstlich amüsiert!
Sharon Lee
DRANGSALIERT
ISBN-13 978-3-8476-6536-6
Werkausgabe
Arkadi und Boris Strugatzki
Arkadi und Boris Strugatzki zählen zu den bedeutendsten Autoren der osteuropäischen Science Fiction. Einst in Russland verboten, sind ihre Texte heute in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Mit ihren atemberaubenden Romanen haben die Brüder Strugatzki die Science-Fiction-Literatur weit über die Grenzen Russlands hinaus nachhaltig beeinflusst. Wie groß in der Sowjetunion das Interesse am Schaffen der Brüder war, mag ein Kuriosum am Rande zeigen: Obwohl die Brüder trotz zahlreicher Scharmützel mit der Zensur nie den offiziellen Literaturbetrieb verlassen mussten, waren ihre Texte so begehrt, dass sie bisweilen wie Samisdat-Untergrundliteratur vervielfältigt wurden: mit Kohlepapier auf privaten Schreibmaschinen.
„Arkadi und Boris Strugatzki haben sich vor allem als Realisten in der Phantastik erwiesen, denn Realismus in der Phantastik bedeutet Konsequenz und Ehrlichkeit in der Ableitung sämtlicher Folgerungen aus den angenommenen Prämissen.“ (Stanislaw Lem)
Sehr spannend sind die Kommentare von Boris Strugatzki zu den Entstehungsgeschichten und dem Umgang mit den Zensurbehörden.
Arkadi und Boris Strugatzki
Werkausgabe in 6 Bänden
Heyne Verlag
Film
Andrej Tarkowskij "Stalker"
nach "Picknick am Wegesrand"
„Wie in Andrei Tarkowskijs Stanislaw-Lem-Verfilmung "Solaris" führt auch diese Reise letztlich in die Innenwelt der Protagonisten. Unzufrieden mit seiner ersten Fassung, ließ Tarkowskij den kompletten Film vernichten und drehte alles noch einmal - eine Radikalität, die sich auch in der Sowjetunion nur wenige Filmschaffende leisten konnten. Tarkowskij zählte mit seinen metaphorisch dichten Werken, die sich einer schlüssigen Deutung entziehen, zu den bedeutendsten Regisseuren des Kinos der ausgehenden Sowjetunion. Fazit: Düstere Darstellung menschlicher Grenzen“ (Cinema)